Tierschutzarbeit in Corona-Zeiten
Die weltweite Corona-Pandemie geht mit hohen Infektionszahlen und massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens einher. Viele Bereiche erleben bereits seit Monaten Stillstand und sind zur Untätigkeit verdammt. Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Insolvenzen betreffen ganze Branchen. Im Tierschutz gibt es dahingegen genug zu tun, denn die Versorgung und Betreuung notleidender Tiere muss nach wie vor gewährleistet werden. Wer nun aber glaubt, die Tierschutzarbeit sei nicht von der Corona-Krise betroffen, irrt sich gewaltig.
Menschen, die den Tierschutzgedanken in sich tragen und auch in schwierigen Zeiten an die Tierhilfe denken, sollten wissen, wo es in Corona-Zeiten besonders hakt. Zudem sollten sie bereit sein, die nach wie vor wichtige Tierschutzarbeit zu unterstützen. Im Folgenden können sie sich einen ersten Eindruck verschaffen und außerdem Anregungen finden, wie sie den Tierschutz trotz der bestehenden Umstände tatkräftig unterstützen können.
Erschwerte Bedingungen für den Tierschutz durch Corona
Der Tierschutz ist leider ein krisensicheres Betätigungsfeld, denn es gibt immer Tiere, die Hilfe benötigen und notleidend sind. Nichtsdestotrotz wirkt sich die Corona-Krise massiv auf den Alltag in der Tierhilfe aus und sorgt für erschwerte Bedingungen. Insbesondere die folgenden Aspekte sind hier zu nennen:
- ausbleibende Spenden
- fehlende ehrenamtliche Mitarbeiter/innen
- keine oder sehr eingeschränkte Öffnung für Besucher/innen
- boomender Welpenhandel
Der Wunsch nach einem eigenen Haustier ist bei vielen Menschen gegenwärtig besonders groß. Lockdown, Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen und Co. sorgen dafür, dass sich viele Menschen nach einem Vierbeiner sehnen. Die Tierheime und Tierschutzvereine erhalten daher unzählige Anfragen und tun sich daher schwer, das richtige Zuhause für die angefragten Schützlinge zu finden. Gleichzeitig floriert der Handel mit Tieren, die vielfach beschlagnahmt werden und so zwar vor den Machenschaften des illegalen Tierhandels gerettet werden, aber zunächst im Tierschutz landen.
Mehr Arbeit und deutlich schwierigere Arbeitsbedingungen prägen folglich die Tierhilfe während der Corona-Pandemie. Dementsprechend ist es aktuell alles andere als leicht, sich im Tierschutz zu engagieren.
Wie kann man trotz Corona im Tierschutz helfen?
Wer sich dessen bewusst ist, dass Tierschützer/innen gegenwärtig am Limit sind und alles geben müssen, um Tieren in Not zu helfen, will den Tierschutz selbst unterstützen. Grundsätzlich bestehen dazu die folgenden Möglichkeiten:
- Mitgliedschaft im Tierschutzverein
- Geldspenden
- Sachspenden
- ehrenamtliches Engagement beispielsweise als Gassigänger/in, Pflegestelle oder Helfer/in
COVID-19 hat daran grundsätzlich nichts geändert. Interessierte müssen allerdings die geltenden Beschränkungen beachten und sollten vorab recherchieren und in der Tierhilfe nachfragen. So erfahren sie, wo es brennt und können durch ihr gezieltes Engagement zu einer Verbesserung der Umstände im Tierschutz beitragen.
Warum ist die Lage im Auslandstierschutz durch Corona besonders dramatisch?
Ausländische Tierschutzvereine und Tierhilfen leiden vielfach besonders stark unter der Corona-Pandemie. Diese wirkt sich dahingehend aus, dass ehrenamtliche Helfer/innen aus dem Ausland nicht einreisen können, der Lockdown auch zu einer Schließung ihres Tierheims führt und/oder eine Vermittlung nach Deutschland aufgrund der massiven Reiserestriktionen zeitweise nicht möglich ist.
Gleichzeitig wächst weltweit die Not und führt dazu, dass Menschen ihre Tiere teilweise nicht mehr angemessen versorgen können und daher abgeben müssen.
Einerseits nimmt somit die Zahl notleidender Tiere zu, während Spenden und andere Hilfen ebenso wie erfolgreiche Vermittlungen ausbleiben. Dass der Auslandstierschutz in besonderem Maße leidet, steht somit außer Frage.
Warum ist das Risiko eines Betrugs im Tierschutz durch Corona besonders groß?
Angesichts der großen Probleme, die durch Corona im Tierschutz entstanden sind beziehungsweise verschlimmert wurden, ist es sehr lobenswert, wenn Tierfreunde ihren Beitrag leisten möchten. Spenden, ehrenamtliches Engagement oder auch die Adoption eines Tieres aus dem Tierschutz sind hier zu nennen. All dies sind Hilfen, die für viele Tierschützer/innen gegenwärtig die letzte Rettung sind.
Es gibt leider auch Menschen, die die Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit von Tierfreunden schamlos ausnutzen. Corona macht es ihnen oftmals besonders leicht, denn einerseits besteht eine hohe Nachfrage nach Haustieren und andererseits ist ein persönlicher Kontakt nur sehr schwer möglich. Insbesondere über das Internet präsentieren sich so Betrüger als Tierschützer und bitten mit falschen Berichten und geklauten Bildern eindringlich um Spenden.
Eine weitere Masche besteht darin, Hunde unter widrigsten Bedingungen zu vermehren und dann als vermeintliche Welpen in Not zu verkaufen. Dass eine regelrechte Massenproduktion dahintersteckt, ist zunächst nicht ersichtlich.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Wenn es darum geht, den Tierschutz in Corona-Zeiten zu unterstützen, ergeben sich für engagierte Tierfreunde einige Fragen und Unklarheiten. In erster Linie sollten sie sich gut informieren und einen Überblick verschaffen. Außerdem schadet es nicht, den folgenden Tipp aus unserer Redaktion zu beachten.
Bieten Sie im örtlichen Tierschutz Ihre Hilfe an!
Spendenaufrufe im Internet und organisierte Sammelaktionen sind ohne Frage gute Sachen, aber oftmals kann man auch vor Ort Tieren in Not helfen. Zu diesem Zweck können sich Tierfreunde an den örtlichen Tierschutz wenden.
Dieser freut sich stets über Spenden in Form von Geld, Futter oder Tierzubehör. Häufig besteht jedoch ein spezieller Bedarf, weshalb es sich lohnt, direkt nachzufragen. Mitunter fehlen dem Tierheim vor allem Hilfskräfte, um die ganze Arbeit zu bewältigen.
Indem man das Tierheim oder einen Tierschutzverein vor Ort unterstützt, bleibt man kein anonymer Spender, sondern kann sich einbringen und persönliche Kontakte knüpfen. So wissen Unterstützer/innen, dass ihre Hilfe tatsächlich ankommt.